Intro zu Inner Game Golf

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Heute gehts ums Inner Game nach Timothy Galway, Autor von zahlreichen inner game Büchern, wie dem Klassiker Inner Game Tennis, Inner Game Golf, Inner Game Ski, Inner Game Musik und mehr.

Worum es aber beim Inner Game nicht geht, ist Mentaltraining. Mental training ist eine Sportwissenschaft. Mentaltraining ist Psychologie.

Inner Game beantwortet die Frage:

Wie lerne ich etwas - egal ob das Golf, Tennis, Skifahren, Musik oder Coaching selbst ist.

Und da es in diesen Spielnotzien über das Lernen des Golfspiels geht - nicht Golftechnik, sondern Golfspielen - wollen wir uns mal zwei Dinge anschauen, die wir von Tim Gallway lernen können, um selbst besser Golfspielen zu lernen.

#1

Eine Idee aus dem Inner Game ist:

Unsere Wahrnehmung und Aufmerksamkeit spielen im Lernprozess eine entscheidende Rolle.

Neulich habe ich den Trackman Combine Test gemacht.

Er wurde dafür konzipiert die Spielstärke von Golfern zu bestimmen und zu trainieren.

Es geht darum 10 verschiedene Distanzen zu spielen und maximal 100 Punkte zu erreichen.

Er beginnt bei 55m, dann gehts in 10m Schritten auf 125m. Dann kommen nochmal 165m und schließlich der Driver. 

Nun, die Herausforderung ist, dass wir nicht für jeden dieser Längen einen speziellen Schläger habe, oder hast Du 8 Wedges in Deinem Bag? Also stellst sich die Frage, wie machst Das, dass Du genau 55, 65 meter uns spielst?

Und wenn Du es weißt, wie gelingt es Dir das beizubehalten oder zu wiederholen?

Genau hier stellt sich die Herausforderung beim Lernen und beim Spielen. Tim Galway sagt es gibt ein Selbst 1, dass denkt und ein Selbst 2, das handelt.

Der denkende Teil kann uns aber bei diesem Test nicht weiterhelfen. Wir können unmöglich alle Bewegungen bewusst koordinieren um auf 55m zu kommen.

Das handelnde Selbst aber muss erstmal lernen, was wir von ihm haben wollen.

Was ich beim Test gemerkt habe, ist:

Wenn ich nur darauf geachtet habe, wie weit ich zurück schwinge und wie der vor schwinge, habe ich viel präziser gespielt, und mehr Punkte gemacht, als wenn ich versucht habe die vorgegebene Meterzahl zu erreichen. 

Ich habe im Test gelernt, das richtige Maß zu finden, für die vorgegebene Distanz.

Keine Technik. Keine Versuche irgendwas umzusetzen.

Ich hab einfach darauf geachtet:

Wie weit schwinge ich zurück, wie weit schwinge ich durch. Das ist die Schulung unserer Wahrnehmung - was macht mein Körper?

Tim Galway beschreibt in Inner Game Tennis sinngemäß:

indem wir lernen wahrzunehmen was ist, beginnen wir unsere natürlichen Lernprozess einzuschalten und unser Potenzial anzuzapfen.

Wahrnehmung, einfach die Dinge zu sehen, wie sie sind, unterstützt natürliches lernen und zu verstehen, welches Potenzial wir haben.

Wir haben noch garnicht angefangen über das Wahrnehmen Deiner Körperbewegungen im Schwung zu sprechen:

  • Wie fest hält Du den Schläger?

  • Wie weit drehst Du Deine Schultern?

  • Wie verlagerst Du Dein Gewicht?

  • Wie verhalten sich Deine Beine und Füße im Schwung?

  • Wohin bewegst Du Deine Arme im Rückschwung und im Abschwung?

Es stellen sich beim Schwung so viele Fragen. Doch das kann ich, wenn Du möchtest, gern in einer anderen Spielnotiz aufgreifen. 

#2

Die zweite Sache, die wir lernen können beim Inner Game ist es Gedanken an Technik hinten anzustellen und zu lernen stattdessen in Bildern zu denken.

Ein Bild muss nicht ein Foto oder ein Video sein - kann es sein, muss es aber nicht sein. Es kann ein Bewegungsgefühl sein. Es kann ein Sound vom Impact sein.

Ein Beispiel, wie es nicht geht:

Im Winter 2022 hab ich mich entschlossen an meinem langen Spiel zu arbeiten. Ich bin beim Pro und wir haben alles, was es braucht um meinen Schwung zu durchleuchten:

Druckplatten für meine Bein und Fußarbeit, Highspeed Cameras um jede Bewegung aufzuzeichnen, einen Trackman um Ball und Schlägerdaten zu sammeln. 

Dann versucht der Pro, der es wirklich gut mit mir meint, sechs einzelne Bewegungskomponenten zu vermitteln, wie ich mehr Präzision und Länge aus meinem Schwung hole.

Sechs Bewegungsanweisungen! Sechs!!!

Wie soll ich mir das alles merken? Und wie soll ich das bitte trainieren?

Ich bin vollkommen verwirrt aus der Stunde gegangen und hab ca. eine Woche gebraucht um mich von der Stunde zu erholen - um meinem Schwung und meinem Spiel wieder zu vertrauen.

Hier eine Geschichte wie es besser geht:

Im Sommer war ich dann bei einem anderen Pro um das kurze Spiel ums Grün herum zu trainieren.

Wir stehen im rough 5 meter vom Grün mit einer Fahne die 3m vom Grünrand steckt. Das Grün ist eben.

Das erste was er mich fragt ist:

“Was möchtest Du bei dem Schlag zur Fahne machen?”

Ich dachte nach:

soll er hoch gehn? soll er flach gehen? Wie weit fliegt er? Wie weit rollt er? 

“Stell Dir vor wie Dein Ball fliegen und rollen soll” sagt mein Pro. 

“Ich will dass er hoch fliegt und wenig rollt”, sage ich.

Ich hatte plötzlich ein klares Bild vom Ergebnis.

Und dann kam was geniales vom Pro, was Tim Galway wahrscheinlich genauso sagen würde, wenns es ums inner game geht, um den Lernprozess beim Golf:

“Achte jetzt mal nur darauf wie sich Deine Hände beim Pitch bewegen”. 

Ich runzelte die Stirn weil ich verwundert war, aber ich dachte mir auch: er ist der Pro. Probieren wir es aus. 

Als erstes stellte ich fest, mein Griff war etwas lasch. Ich machte ihn was fester.

Dann stellte ich fest, ich halte meine Handgelenke stabil - das machte ich schon sehr gut. Aber, beim Schwung schob ich meine Hände regelrecht hin und her, fast als wollte ich putten.

Dabei war es eigentlich meine Idee die Hände auf und ab zu bewegen um auf den Ball drauf zu hauen.

Das korrigierte ich dann selbst und schwupp: Der Ball flog und rollte genau wie ich es wollte: Hoher Flug wenig roll.

Keine Technikanweisung.

Kein “das machst du falsch”.

Kein, “versuche es so zu machen”.

Einfach nur:

mach Dir ein Bild davon was Du willst und wahrnehme wahr was du tust.

Das entscheidende am Inner Game ist, dass DU der Boss bist - Es ist DEIN SPIEL. Es ist DEIN SCHWUNG. Du entscheidest. Jeder Pro sollte Dir dabei helfen herausfinden, was für DICH funktioniert. 

Warum ist das so effektiv?

Wir sprechen mit Bildern den Körper an. Du kannst ganze Bibliotheken von Golfschwunganweisungen auswendig lernen und wirst immer noch nicht alles umsetzen können, solang der Körper keine Vorstellung von dem bekommst, was er tun soll.

Bilder machen das sofort.

Das soll es für heute schon gewesen sein:

Wahrnehmen was ist und in Bildern denken -  das sind zwei einfachen Ideen des Inner Game die uns sofort helfen effektiver zu trainieren und mit mehr Vertrauen zu spielen.

Ehrlich gesagt hoffe ich Du bist ein bisschen enttäuscht nach dieser Folge. Wir glauben oft das Dinge kompliziert sind beim Lernen und ich hoffe ich habe dich darin enttäuscht, dass das beim Golfspielen nicht so sein muss.

Es darf auch einfach sein.

Und was könnte einfacher sein als mach Dir ein Bild davon was Du willst und wahrnehme wahr was du tust.

Probiere es selbst für Dich aus. Vielleicht beim Trackman Combine test, wenn dir das hilft. Mir hat es geholfen.

Wenn Du mehr zum Thema Inner Game lernen willst empfehle ich mein Buch:

GOLF die Kunst des Spielens, wie du der Technikfalle entkommst. Gibt es überall wie es Bücher gibt.

Danke fürs Lesen und bleib im Spiel!

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Inner Game Interview mit Verleger Frank Pyko

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Bomben Ballstriking 🏌️‍♀️🚀